Ein erstaunlicher Weg - vom PTA zum Psychologen
E-Mail eines ehemaligen PTA-Schülers
Lieber Herr Wolf,
vor über 10 Jahren habe ich als Schüler die Völker-Schule besucht und 1992 den Abschluss als PTA gemacht. In Erinnerung an alte Zeiten, habe ich mir die Internet-Seiten der Schule angesehen und mich spontan dazu entschlossen, Ihnen eine Email zu schreiben. Obwohl Sie ein sehr gutes Erinnerungsvermögen an frühere Schülerinnen und Schüler haben sollen, und obwohl die wenigen männlichen Absolventen der Schule sicherlich gut im Gedächtnis verbleiben, kann ich mir vorstellen, dass Sie sich kaum noch an unseren Jahrgang erinnern können - ganz zu schweigen von Einzelpersonen.
Ich dagegen erinnere mich noch sehr gut an die Schule und an die verschiedenen Lehrer. Vor allem erinnere ich mich aber an den Chemieunterricht, in dem ich viel gelernt habe und dieses Fach so lieb gewonnen habe, dass ich es fast studiert hätte. Aber es ist dann doch anders gekommen.
Noch während des Praktikums hatte ich mir überlegt, dass ich das Abitur nachmachen und studieren wollte. Fast nahtlos habe ich nach der Ausbildung den Wehrdienst absolviert und dann von 1993 bis 1996 das Oldenburg Kolleg besucht. Während dieser drei Jahre hatte ich die Möglichkeit, die Psychologie als Fach zu besuchen und ich war dann der erste Kollegiat, der seine mündliche Abiturprüfung in Psychologie ablegte.
Dieses Interesse an der Psychologie führte (neben Chemie und Biologie) zu einem dritten Studienwunsch, der mit Erreichen des Abiturs so stark war, dass ich mich um einen der wenigen Studienplätze in Psychologie beworben habe. Ich hatte das Glück angenommen zu werden und konnte von 1996 bis 2001 in Göttingen studieren. Seit meinem Abschluss im April 2001 bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie. Ich leite ein Forschungsprojekt, das sich mit der Entwicklung von Gedächtnisstrategien beschäftigt. Mit etwas Glück werde ich in den kommenden Monaten meine Dissertation abschließen. Parallel zu meinen Forschungsaktivitäten absolviere ich seit zwei Jahren eine Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten.
Ein erstaunlicher Weg, wenn ich überlege, wo und wann alles einmal angefangen hat.
Ich hoffe, es geht Ihnen und dem Kollegium gut. Vielleicht grüßen Sie einmal ein paar Lehrerinnen und Lehrer, die schon zu meiner Zeit unterrichtet haben.
Mit freundlichem Gruß
Michael Lingen
Dipl.-Psych.
Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie
Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie
University of Göttingen